WLZ Lagerhaus - Foto von Carola Weber-Schlak
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Ausstellung zum Rutenfest im NRVK – WLZ – Lagerhaus der Geschichten

WLZ – Lagerhaus der Geschichten
Eine Expedition des Ravensburg-Weingartener Kunstvereins

Die Ausstellung zum Rutenfest im NRVK

Ausstellungszeiten 19.07.2018 – 24.07.2018, 17:00 Uhr – 21:00 Uhr
Vernissage 19.07.2018, 19:30 Uhr

Es ist aus der Stadt nicht wegzudenken, das unweit des Ravensburger Bahnhofs gelegene Lagerhaus, heute als WLZ-Gebäude bekannt. 1922/23 wurde es, mitten in der Inflationszeit, als Genossenschaftsbau für die Lagerung und Pflege landwirtschaftlicher Produkte gebaut. Seitdem hat es viele Nutzungen und Nutzer hinter sich gelassen. Die Fotografen des Ravensburg-Weingartener Kunstvereins (RWKV) haben sich unter Leitung von Carola Weber-Schlak auf die Suche nach ihren Spuren und Geschichten gemacht.

Seit 2015 fotografiert der RWKV immer wieder leerstehende Gebäude, die in Veränderung begriffen sind. 

Alte Industriehallen wie die Bezner-Maschinenhallen, die Weissenauer Bleiche, Hotels oder Gastwirtschaften. Die Bilder sind nicht nur Dokumentation vergangener Zeiten, das Morbide bringt auch Veränderung und Vergänglichkeit ins Bewußtsein, erinnert an alten Stolz, die Spuren des Alltags und vieler Hände Arbeit.

Und sie berichten über die Geschichten eines Gebäudes.

Über die Rutenfesttage sind die Fotos aus dem WLZ-Gebäude nun im Neuen Ravensburger Kunstverein zu sehen. Eine gelungene Kooperation der beiden Ravensburger Kunstvereine!

WLZ Lagerhaus - Foto von Peter Bischoff

Das WLZ-Gebäude

Damals eines der größten Bauten Ravensburgs nahm das mächtige Lagerhaus  architektonisch Bezug zur Stadt. Krüppelwalmdach und Schleppgaupen spiegelten die Dachlandschaft um Vogthaus oder Papiermühlen wider, dazu kamen eine verputzte Fachwerkkonstruktion und unterschiedlich große Sprossenfenster mit Läden.

Baulich wurden die insgesamt 8 Stockwerke von der Lagerhaltung bestimmt: Der Keller mit Eisenbetondecke für Kartoffeln und Obst, die dreistöckige Eisenbetonkonstruktion darüber für Bahngüter mit kurzer Lagerdauer sowie die Waren der Genossenschaftsmitglieder. Die darüberliegenden 2 Stockwerke, vierschiffige Holzkonstruktionen mit Pfeilern, waren für Schüttgut wie Getreide sowie seine Bearbeitung. In den obersten beiden Stockwerken befand sich die Technik: Abschlüsse zweier Aufzüge und die Drehscheiben zur Regulierung der Abfüllrohre. Vieles davon ist in Ansätzen noch zu sehen.

Doch es war nicht nur ein Lagerhaus. Besondere Bedeutung bekam das Gebäude 1945 als Depot des internationalen Roten Kreuzes. Von hier wuren die „Liebesgaben“ genannten Lebensmittelpakete für Kriegsgefangene der Alliierten verschickt. Zum Schutz prangte damals ein großes rotes Kreuz auf dem Dach, das sicher nicht nur das Gebäude, sondern auch die Stadt maßgeblich vor Zerstörung in den letzten Kriegstagen bewahrt hat.

Und danach? Sowohl der Disco-Keller als auch das „Institut für Nachtfalterforschung“ haben ihre eigenen Geschichten im Gebäude geschrieben. Und Spuren hinterlassen…

Wir laden Sie herzlich ein zur Vernissage am Donnerstag, 19.07.2018, 19:30 Uhr

Ort: Neuer Ravensburger Kunstverein, Möttelinstr. 17, 88212 Ravensburg

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