DIE FRÖHLICHE DYSTOPIE – HAPPY DYSTOPIA
Eine Kreuzfahrt in die Abgründe menschlicher Zukunftsentwürfe.
Die Utopie ist tot.
Das wird wenigstens oft behauptet; und unbestritten sind Utopien aus der Mode gekommen. Wenigstens scheinen nur noch wenige davon im Umlauf zu sein.
Die Dystopie hingegen lebt. Und das sehr gut. Der negative Gegenentwurf der Utopie, die Idee des immer währenden Schlechten, der absoluten Dunkelheit, ist allgegenwärtig. Um die Jahrtausendwende ist sie der Liebling der Kulturschaffenden, immer wiederkehrender Gast der Feuilletons. Heute sind globale Negativentwürfe bestimmend für unser aller Alltag. Sie, und nicht mehr das Streben nach dem Idealen, sind die Motivation hinter vielen unserer Handlungen. Die Dystopie ist heute sicherlich nicht das Leitbild, aber doch das tiefe Grundrauschen des Mainstream.
Denken wir an die Zukunft, sind es oft nicht Hoffnung und Zuversicht sondern Unsicherheit und Sorge die uns dorthin begleiten. Die Wolken am Horizont sind dunkel. Der gemeinsame Aufbruch der Moderne ist vorbei. Es ist der Einzelne der sich und den Seinen ein Plätzchen in dieser Welt einrichtet. Mensch sucht sich sein Leben im Kleinen. Die Vorsorge hat die Freiheit als kollektives Lebensziel endgültig abgelöst. Vernünftig ist das Streben nach Zufriedenheit, nicht nach Glück. Wichtig ist die gesicherte Existenz, zu der auch der jährliche, mehr oder weniger abenteuerliche Urlaub gehört. Wir wissen, dass es so richtig ist, weil wir wissen, dass es viel schlimmer sein könnte.
Die Dystopie, das unendliche Grauen, dient als negativer Referenzpunkt. Als Abgrund den es zu vermeiden gilt. Doch wohin geht die Reise wenn man nur darauf bedacht ist mit gesengtem Blick der nächsten Misere auszuweichen?
Auch wir haben keine Antwort.
Hat die moderne Kunst große Visionen erbaut, scheint die große positive Geste in der Kunst heute schwierig. Dünn sind sind die Stimmen die Beuys‘ Lied der Revolution singen. Auch der Totalitarismus eines Jonathan Meese spendet kaum Trost. Sofern sich die Kunst, die Literatur das Kino um die Zukunft unserer Erde kümmert, bieten sie uns detailverliebte Schreckensszenarien. Und doch gibt es Ansätze die Hoffnung machen. Künstler die beherzt mit dem Fallschirm in den Abgrund springen. Wo das helle Licht der Utopie verlöscht, scheint es vielversprechend sich im Dunkel am Ende der Welt umzusehen. Hier in den Abgründen menschlicher Zukunftsentwürfe bauen sie ihre Zelte auf und beackern lustvoll die Überbleibsel des Weltuntergangs. Die Kunst ist vielleicht nicht mehr zur großen Vision fähig, doch kann sie der Zukunft die Feinseligkeit nehmen. Denn siehe da: Mit der ersten Blume verliert das Ödland seinen Schrecken.
Kommen Sie an Bord und begleiten Sie uns auf unserer Kreuzfahrt mit der MS HAPPY DYSTOPIA um diese wagemutigen Abenteurer zu besuchen.
Mit der nächsten Sintflut laufen wir aus.
2017 | ||
Fr. 22.9. | Dagmar Schwitzgebel – Exorcise | |
Thu. 26. 10. – Su. 12.11. | Ioanna Sakellaraki – Beautiful Terrible Ruins | |
Thu. 23.11. – Su. 10.12. | Sebastian Acker & Phil Thompson – Mountain Village | |
2018 | ||
Thu. 25.1. – Su. 11.2. | Daniel Djamo – 16 Sounds of Paper | |
Thu. 22.2. – Su. 11.3. | Gökcen Dilek Acay – Future Primitive | |
Thu. 29.3. – Su. 15.4. | Achim Stiermann – CAN GEN | |
Thu. 26.4. – Su. 13.5. | Albert Allgaier – BAR 2033 | |
Thu. 24.5. – Su. 10.6. | Undine Bandelin – Trio Infernale | |
Thu. 28.6. – Su. 15.7. | Stefan Mildenberger – Planet Middlesex |